1758 | Cembalo einmanualig Joaquim Jozé Antunes (Lissabon), Kopie von J. C. Neupert (Bamberg), #31753 (2018)
Beschreibung [in Anlehnung an den online-Werbetext von J. C. Neupert, Fassung vom 01.11.2021]: Neuere Untersuchungen zeigen, dass die Beschränkung des historischen Cembalobaues auf die fünf Länder Italien, Flandern, Frankreich, England und Deutschland die historischen Gegebenheiten zu sehr vereinfacht. Vor allem der Instrumentenbau der Iberischen Halbinsel, deren reiche vorbarocke und barocke Klaviermusik bereits in größerem Umfang wieder zugänglich ist, verdient stärkere Beachtung.
Einer der wohl bedeutendsten portugiesischen Cembalobauer des 18. Jahrhunderts war Joaquim Jozé Antunes aus Lissabon. Über sein Leben weiß man (noch) wenig. Er dürfte zwischen 1725 und 1790 gelebt haben. Drei erhaltene Cembali weisen Antunes als vorzüglichen Instrumentenbauer aus. Mit der Restaurierung eines dieser drei bislang unspielbaren Instrumente, nämlich des 1758 gebauten, zu der Sammlung des Nationalkonservatoriums Lissabon gehörigen einmanualigen Cembalos, konnte J. C. Neupert einen Beitrag zur Wiederentdeckung des portugiesischen Cembalobaues leisten. Bei den Restaurierungsarbeiten ließen zahlreiche bautechnische Details erkennen, dass Antunes kein Einzelgänger, sondern offenbar Repräsentant einer hochentwickelten Cembalobaukunst war.
Die Wiedergewinnung des Klangs eines 'Antunes' eröffnete der Musikwelt den Blick auf ein ganz eigenständiges, überaus reizvolles Klangbild, wie es wohl den Vorstellungen des so lange in Portugal und Spanien wirkenden Domenico Scarlatti entsprochen haben dürfte. J. C. Neupert fügt mit dem Nachbau dieses Instruments nicht nur der Palette historischer Cembaloklänge eine zusätzlich originäre Farbe hinzu, sondern stellt den Musizierenden ganz allgemein ein interessantes, klangvolles und klug disponiertes, auf historischer Grundlage konzipiertes Cembalo zur Verfügung."
[übersetzt aus dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel https://en.wikipedia.org/wiki/Antunes_(harpsichord_makers)]: "Es gibt noch vier Antunes-Instrumente. Zwei einmanualige Cembali mit einer Disposition 8' 8' sind von Joaquin José signiert: eines von 1758, jetzt im Museu da Música, Lissabon und eines von 1785, das bis 2016 in der Finchcocks-Sammlung, Goudhurst, Kent, war.
Ihre anderen existierenden Instrumente sind nur mit 'Antunes' signiert, wahrscheinlich weil sie von Manuel und Joaquin José zusammen hergestellt wurden. Dies ist ein Hammerflügel, der ihren Cembali in Design und Konstruktion sehr ähnlich ist, mit einer Mechanik wie der von Bartolomeo Cristofori, die 1767 hergestellt wurde, jetzt im National Music Museum, Vermillion, South Dakota, und ein Cembalo von 1789, das den anderen ähnelt und sich jetzt im Museu da Música in Lissabon befindet."
- Klaviaturumfang: A1 - f3 (4 3/4 Oktaven)
- Untertasten Buchsbaum, Obertasten Ebenholz
- Disposition: 8'1, 8'2, 8'2-Laute
- Länge 230 cm, Breite 89 cm, Gewicht 59 kg
- Transponiervorrichtung (a1 = 440/415Hz)
- Bank und Transporthülle passend zum Instrument
- Holz-Springer, Delrin-Bekielung