1952 | Clavichord Gebr. Ammer (Eisenberg) #744
Beschreibung: Ein frühes, klangschönes und gut spielbares Clavichord von Ammer, gebaut in Anlehnung an historische Vorbilder. Geschnitzte Signatur hinten links im Bereich des Anhangs: "AMMER"; Seriennummer 744 (ergibt Baujahr ca. 1952) vorne rechts im Instrument im Bereich des Stimmstockes. Halbdurchlässiger Unterboden; vier ausschraubbare, konisch verlaufende Beine mit quadratischem Grundriss. Zweigeteilter Deckel mit einer Deckelstütze rechts. Als Ganzes (nach hinten) klappbares Notenpult.
Daten
- Breite: 1510 mm
- Tiefe: 518 mm
- Korpushöhe: 186 mm
- Gesamthöhe: 809 mm
- Stichmaß: 471 mm
- Untertasten: 117 mm sichtbare Länge, 43 mm vordere Untertasten-Länge; Belag: Bakelit (?), schwarz
- Obertasten: 67 mm Länge, Belag: Bakelit (weiß)
- Stichmaß: 497 mm
- Umfang: F1 f3 = 5 Oktaven, 61 Tasten bzw. Töne
- durchgängig zweichörig besaitet: im Bass 8' + 4' ("Oktävlein"); von F1 G; von As f3 8' + 8'
- Voneinander abgesonderte Wirbelfelder im Stimmstock für den Bass-Bereich mit dem "Oktävlein" und für den übrigen Bereich.
- Stimmton: 435 Hz.
Der Clavichordbauer Joe Racz schreibt dazu: "Als ich bei Ammer Praktikum machte, war dies eines der klangschönsten Instrumente."
erworben über eBay in Grub am Forst am 6. April 2020 für die Sammlung Dohr. April bis August 2020 Generalüberholung durch Jan Großbach (Frankfurt-Höchst), finanziert durch den Förderverein Pianomuseum e.V. für das Projekt "Stipendium Clavichord": Auffrischung des Korpus, Neuverleimung Klangsteg und weiterer gelockerter Teile, Berechnung, Erstellung und Aufbringen eines neuen Bezugs unter Beibehaltung des "Oktävleins 4'" im Bass; Regulierung der Tastatur und der Tangenten.
"Stipendium Clavichord" des Fördervereins Pianomuseum e.V. (siehe "Aktionen" [https://pianomuseum.de/aktionen.htm]):
erste Stipendiatin (02-09/2021): Theresa Hagmeyer (Metzingen)
zweiter Stipendiat (10/2021-09/2022): Takahiko Sakamaki (Aachen)
Literatur:
- Wolfgang Zuckermann: The Modern Harpsichord. Twentieth-Century Instruments and Their Makers. New York: October House Inc., 1969, S. 73-77.
- Christian Ahrens u.a. (Hg.): 170 Jahre Klavierbau in Eisenberg/Thüringen. Frankfurt/Main 1993, S. 80ff.
- Hubert Henkel, Art. Ammer, Josef, in: ders., Lexikon deutscher Klavierbauer, 1. Aufl. Frankfurt/Main 2000, S. 19 [vermengt irrig die beiden Firmen Josef Ammer und Gebr. Ammer zu einer].
- Edward L. Kottick: The "Serien" Builders: Ammer, Neupert, Wittmayer, and Sperrhake. in: ders.: A History of the Harpsichord. Blomington & Indianapolis: Indiana University Press 2003, S. 450 f.
- Jan Großbach, Atlas der Pianonummern, 10. Aufl. Frankfurt/Main 2005, S. 35 [listet korrekt vier verschiedene "Ammer"-Firmen auf; gibt ein wohl falsches Produktionsende für Josef Ammer an]
- weitere Quellen: www.clavecin-en-france.org [Diskussionsbeitrag vom 23.07.2006; enthält zahlreiche Fehler; Stand vom 23.01.2008]; die Liste von Großbach unvollständig online unter http://www.bodenseestimme.de/kdr/liste/a.htm usw. [Link geprüft 26.01.2008]; tel. Auskunft von Jürgen Ammer, Schauenburg, 22.01.2008; pers. Gespräch mit Wolf Dieter Neupert, Bamberg, 26.01.2008; tel. Gespräch mit Renate Ammer, Hamburg, 26.01.2008.